
Weil Entmystifizierung des Spirituellen zu wahrer Magic führt!
Wozu gibt es Spiritual Bohème? Auch wenn die (Hinter-)Gründe vielfältig und -schichtig sind, lassen sie sich auf einen Satz komprimieren: Um spirituelle Inhalte MENSCHlich zu machen. Feinstoffliches durchwebt unseren Alltag permanent, sodass am Ende Spiritualität nichts, außer Gewöhnliches ist. Dein Alltag, dein Leben, jeder Atemzug, dein ganzes Sein … Alles ist Ausdruck von Spirit!
Also: auch.
Das Leben, das Mensch-Sein darf bei aller Spiritualität nie vergessen werden. Denn bei allem hochgeistigen und -emotionalen wunderschönen heißen Scheiß sind wir ja gerade als Menschen anwesend. Von daher ist es unsere Aufgabe – vielleicht gar Pflicht? – all diese Aspekte zu vereinen und zu leben. So ergibt sich der MENSCH: ein wunderschönes, machtvolles, zartes, zerbrechliches, physisch geborenes und sterbendes Wesen, das als eines der wenigen Existenzen gleichzeitig Erschaffenes, Erschaffung und Erschaffer ist. Jaja, ein bisserl Brainfuck darf auch immer wieder mal sein!
„Spiritual Bohème“ ist bislang vor allem eine Wortkreation, die sich Miriam, Autorin und Gründerin dieses Blogs, ausgedacht hat. Der Begriff darf durchaus mit ein oder zwei Augenzwinkern gesehen werden. Noch lieber wird er von dir weiterverwendet und geteilt 😉 Denn Miriam will mit ihrer Einstellung nicht alleine herumwuseln: Ein real-physisch-menschliches, bodenständiges Leben leben mit allerlei wunderbarem feinstofflichen Fancy-Dancy nicht nur on top, sondern als Basis. Weil Miriam „was mit Medien macht“, hat spiritualboheme.com das entsprechende Geschmäckle: Angereichert mit stylishem Schnickschnack, Referenzen Richtung (Pop-)kultur und vom Ton eher flapsig und charmant. Gefällt dir?
Aber vielleicht hast du immer noch Fragen …

Spiritual Bohème: Eine Begriffsklärung 𓅓
„Bohème (Aussprache: [boˈɛːm]) ist ein historischer und literarischer Topos des 19. Jahrhunderts, der das Milieu großstädtischer junger Künstler und Intellektueller (…) in einen Kontext von Armut, Hunger, Wertschätzung der Freundschaft, Idealisierung der Kunst und Geringschätzung des Geldes stellt.“ (Quelle: Wikipedia)
Die Basis
In Literatur und (Pop-)Kultur ist die Bohème vor allem wegen der gleichnamigen Oper von Puccini bekannt. Sie fußt auf dem Roman „Scènes de la vie de bohème“ von Henri Murger. Baz Luhrmanns opulenter Kino-Knaller „Moulin Rouge“ und der minimalistisch-nüchterne Schwarzweißfilm „Das Leben der Bohème“ von Aki Kaurismäki zeigen: Bohemiens sind immer anders: Mal laut und krachig – oder still und zurückhaltend. Was die Bohos im Herzen immer gleich haben: Sie sind MENSCHEN. Höchste Ideale zeichnen sie aus, und sie würden ihre Seele niemals für Geld verkaufen.
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Die Weiterentwicklung
In den 90ern, in Deutschland erst richtig wahrnehmbar ab Anfang der 2000er, schlägt der Begriff „digitale Bohème“ Wellen. Sascha Lobo und andere Berlin-Hipster machen vor, wie ein cooler, kreativer und vor allem unabhängiger Lebensstil auszusehen hat: Mit Macbook im Café. Etwa zehn Jahre später müssen die digitalen Bohemiens ihren Thron abgeben an die digitalen Nomaden: Kreative sind nun weltweit tätig, ortsunabhängig und somit scheinbar unabhängig hoch zehn.
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Von „boho“ spricht man heute – 2023 – deutlich weniger. Am meisten noch im Kontext mit Interior Design und Fashion.
„Boho“ in Mode & Lifestyle
Den Anfang machten Kate Moss und Sienna Miller mit ihren Schlapphüten und Folklore-Blusen. Egal, was Anfang der 2000er auf ebay verkauft wurde: Alles, was auch nur ein bisschen nach Hippie aussah, wurden mit #boho #hobo #vintage getaggt. Mittlerweile steht „boho style“ vor allem für hippiemäßig eingerichtete Wohnungen: viel Secondhand, noch mehr Naturfarben und dazu eine Überdosis Pflanzen! Die Farben: Gedeckt, natürlich – aber auch strahlende, tiefe Töne (wie du sie auch hier siehst) stellen den üblichen, eher erdigen Farbkanon dar.

Natürlich zeigt sich vor allem in Mode und Lifestyle eine gewisse Kommerzialisierung: Der Boho-Stil flutet Pinterest wie kein anderer. Makramee-Bastelsets wirst du mittlerweile auch bei Aldi in den Kruschtl-Kisten kaufen können. Und von den zigtausend Vanlife-Instagramstorys werden nur die wenigsten zeigen, ob die wildromantische Rechnung tatsächlich aufgeht …
Und nun also Spiritual Bohème!?
Bohos bilden also immer einen Gegenentwurf zum Mainstream. Sie wirken erst einmal im Kleinen – eben in den Kreisen derjenigen Menschen, die sich zugehörig fühlen. Und machen, was sie tun, weil sie voll und ganz dahinterstehen!
So versteht sich auch die Spiritual Bohème als neue Gegen- und durchaus auch als Weiterentwicklung der Digitalen Bohème. Digital zu sein ist ja längst Normalität geworden. Der ganze Alltag wird immer digitaler – von der Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung bishin zum Wasserzähler. Musik und Filme streamen wir, geflirtet wird auf Tinder, und wann hast du das letzte Mal schon einen richtigen Brief geschrieben? Davon angenervt und/oder gestresst, ziehen sich viele ehemalige Computer-Nerds nun wieder deutlich aus dem Digitalen heraus. Frei nach dem Motto: #digitaldetox your life!
Digitalisierung oder Analogisierung?
Die Spiritual Bohème neigt zur Analogisierung: Technische Tools werden als das gesehen, was sie sind – Werkzeuge. Nicht mehr und nicht weniger. Natürlich haben auch spirituelle Bohos ein Smartphone, so Ding ist ja auch praktisch und es geht kaum mehr ohne – aber man muss nicht nonstop hineinstarren.
Ihre Freizeit verbringen spirituelle Bohos lieber in der Natur, mit anderen Menschen oder mit einem entsprechend analogen Hobby: Sie buddeln in der Erde und pflanzen ihr eigenes Gemüse an, entspannen sich beim Malen oder pesen mit ihren Mountainbikes herum.
Die Definition der Analogisierung als gesellschaftliche Bewegung auf Wikipedia ist übrigens noch mehr als dürftig. Wenn du auch auf Analogisierung stehst, dann mach doch mit und verwende den Begfiff! Genauso wie den der spirituellen Bohème. Zusammen sind wir sicher ganz schön viele!
Nun hätte man das ganze auch analoge Bohème nennen können – aber Miriam meint, dass ein derart bewusstes Leben zwangsläufig auch ein spirituelles ist. Denn Spiritualität ist am Ende alles – und damit nichts, außer Gewöhnliches.
Zudem stehen wir 2023 spürbar an der Wegscheide zum Transhumanismus. Wer diesen Weg nicht beschreiten will, dem bleibt nichts anderes übrig, als sich (wieder) vermehrt dem Analogen zu widmen. Lasst uns MENSCH sein!
